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28.07.2014, 13:24 Uhr
„Profil schärfen und inhaltlich vorangehen: JU will zurück zu G9“ - Der Bezirksverband der Jungen Union stellt sich neu auf
Am vergangenen Wochenende trafen sich rund 100 Delegierte, Freunde und Gäste des Junge Union (JU) Bezirksverbandes Hannover in Hameln zum alljährlichen Bezirkstag. Hierbei standen die Bildungspolitik sowie eine personelle Neuaufstellung im Vordergrund. 
Der neue Bezirksvorstand
Inhaltlich komplettiert wurde die Tagung mit Reden von Michael Grosse-Brömer MdB, erster parlamentarischer Staatssekretär der CDU-Bundestagsfraktion, Dr. Maria Flachsbarth MdB, Staatsekretärin im Landwirtschaftsministerium sowie von Kai Seefried MdL, Schulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag. Der 1.700 Mitglieder starke JU Bezirksverband Hannover umfasst die Kreisverbände Hannover-Land, Hannover-Stadt, Schaumburg, Hameln-Pyrmont, Nienburg und Diepholz.
 
Stabswechsel: Felix Blaschzyk wird neuer Bezirksvorsitzender
 
An der Spitze des Bezirksverbandes gab es personelle Veränderungen. Neuer Vorsitzender wurde mit rund 87% der Delegiertenstimmen der 26-jährige Hannoveraner Felix Blaschzyk. Er ist Jurist und seit 2010 Kreischef der JU in der Stadt Hannover. Zudem ist Felix Blaschzyk Ratsherr der Landeshauptstadt Hannover und fungiert als Bau- und Verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Der bisherige Vorsitzende, Tilman Kuban, ist seit Mai 2014 Landesvorsitzender der JU in Niedersachsen und stand für eine Widerwahl nicht zur Verfügung. Unterstützt wird Felix Blaschzyk von seinen Stellvertretern Konstanze Giesecke (Hannover-Land), Markus Panzer (Schaumburg) und Philipp Thalmann (Diepholz).
 
Schärferes Profil und inhaltliche Arbeit voranbringen
 
Blaschzyk forderte in seiner Vorstellungsrede, dass das Profil der Jungen Union geschärft werden müsse. „Einzelne Maßnahmen der Energiewende, die Renten- und Gesundheitspolitik oder die deutsche Haltung zu Russland müssen kritischer hinterfragt werden“, so Blaschzyk und ergänzt: „Die JU muss bei Themen, die für unsere Generation von entscheidender Bedeutung sind, innerhalb der Union wieder die Meinungsführerschaft übernehmen. Der Beschluss über die Rente mit 63 war ein historischer Fehler und das Aufbegehren einiger JU-Funktionäre letztlich nur eine Placebo-Kritik, wenn man bedenkt, dass zahlreiche JU’ler im Deutschen Bundestag für die Rente mit 63 gestimmt haben.“
 
Kontroverse Diskussion um Schulpolitik: G9, der freie Elternwille und Förderschulen
 
Umstrittene Themen waren u.a. die Frage zur Rückkehr zum G9 an niedersächsischen Gymnasien und der freie Elternwille. Nach einer lebhaften Debatte sprach sich eine Mehrheit der Delegierten für die Wiedereinführung des G9s aus. Weiterhin viel Redebedarf bestand zum Thema des freien Elternwillens. „Die Entscheidungen von Lehrern sind zumeist von subjektiven Einflüssen geprägt und können für einige Kinder ungerechtfertigt benachteiligen. Letztlich können die allermeisten Eltern besser einschätzen, welche Schulform für ihr Kind die Bessere ist. Die Junge Union erteilt daher Überlegungen, den freien Elternwillen einzuschränken eine klare Absage“, so der neugewählte Vorsitzende Felix Blaschzyk.
Zudem sprach sich die JU für den Erhalt von Förderschulen aus. „Inklusion ist ein wichtiges Thema Die Teilhabe von Schülern mit Behinderung am Regelunterricht wird von der Jungen Union im Bezirksverband Hannover ausdrücklich begrüßt. Die Bedingungen müssen weiter verbessert und auch die Mitschüler dürfen nicht aus dem Auge verloren werden. Eine dezidierte Auseinandersetzung mit der Thematik darf aber nicht tabuisiert werden. Während die Teilnahme von Schülern mit körperlicher Behinderung durch bauliche Maßnahmen in Schulen verbessert werden kann, gestaltet sich die Integration von Schülern mit geistiger Behinderung deutlich schwieriger. Diesem Umstand muss Rechnung getragen werden. Wir sprechen uns daher ganz klar für en Erhalt der Förderschulen aus, um den Eltern eine echte Wahlmöglichkeit zwischen der inklusiven Beschulung und den Förderschulen zu geben“, so Felix Blaschzyk.
aktualisiert von Gottfried Schwarz, 29.08.2016, 13:25 Uhr